19.01.2000Entwicklung des Berliner Stadtgrüns - Appell an Politik und ÖffentlichkeitGemeinsame Erklärung der folgenden Verbände: Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur, Landesverband Berlin-Brandenburg e.V. - DGGL Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. - DGG Ständige Konferenz der Gartenamtsleiter beim DST - GALK Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung e.V., RG Berlin/Brandenburg - SRL Bund Deutscher LandschaftsArchitekten, Landesgruppe Berlin-Brandenburg - BDLA Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin/Brandenburg e.V. - FGL Landesverband Gartenbau und Landwirtschaft Berlin-Brandenburg e.V. - LGL Die Grün- und Freiflächen Berlins sind mitentscheidend für ein gutes Lebensgefühl der Menschen in unserer Stadt. Sie sind für die Atmosphäre und hohe Lebensqualität Berlins nicht wegzudenken und somit zugleich ein nicht zu unterschätzender Standortfaktor für Wirtschaftsansiedlung, Tourismus und Politik. Nicht ohne Stolz kann man hier auf eine über 130-jährige Geschichte des beispielhaften Umgangs mit dem Berliner Stadtgrün zurückblicken. Grund genug, sich nicht auf den erreichten Erfolgen auszuruhen, sondern den Blick rechtzeitig auf die in Zukunft anstehenden Aufgaben zu konzentrieren. Schließlich haben mit der Hauptstadtfunktion Berlins gerade die öffentlichen Plätze, Gärten, Parkanlagen und Alleen noch weiter an Bedeutung als prägende Elemente der öffentlichen (Stadt-)Kultur gewonnen. Darum gilt es, die aktuellen Freiraumqualitäten nicht nur zu erhalten, sondern sie auch unter den erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen weiter zu entwickeln. Bestehende Ungleichgewichte zwischen den Bezirken sind im Rahmen der sozialen Stadtentwicklung auszugleichen. Dabei müssen die gewachsenen gesellschaftlichen Ansprüche an den Freiraum berücksichtigt werden. Diesen Ansprüchen genügen die derzeitigen Rahmenbedingungen nicht ! Wir, die Berufsverbände und Vereine, die sich um die Grün- und Freiflächen in der Stadt kümmern und sorgen, wenden uns daher mit diesem Appell an Politik und Öffentlichkeit. Wir halten es für erforderlich, daß - für die Metropole Berlin eine Vision für die Grün- und Freiflächen von morgen entwickelt wird einschließlich einer Strategie, wie das neue Konzept schrittweise Wirklichkeit werden kann. Dazu gehört ein aktives und innovatives Grün- und Freiflächenmanagement - die Gestaltqualität und die Nutzungsqualität der Freiflächenangebote verbessert werden, um u.a. den Trend des qualitativen Niedergangs der öffentlichen Grünflächen zu stoppen - in Grünanlagen wieder mehr Sicherheit gewährleistet und vermehrt Parkbetreuer eingesetzt werden - alle für das öffentliche Grün zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel zweckgebunden verwendet werden - die Bereitschaft Privater zur Finanzierung von Maßnahmen durch steuerliche Entlastung und Beseitigung gesetzlicher bzw. administrativer Hemmnisse gefördert werden - eine deutliche verbesserte finanzielle Ausstattung sichergestellt wird, um den Erhalt qualifizierter Arbeits- und Ausbildungsplätze zu sichern - der Name und die Zuständigkeitsfelder der Naturschutz- und Grünflächenämter im Rahmen der Bezirks- und Verwaltungsreform Berlinweit einheitlich geregelt werden - die Naturschutz- und Grünflächenämter, die für 30 % der öffentlichen Flächen Berlins zuständig sind, ihre fachliche Eigenständigkeit behalten - die Pflege und Entwicklung von Freiflächen, die eine unmittelbare Hauptstadtfunktion erfüllen, einer zentralen Institution anvertraut werden. Wir sind bereit, daran mitzuwirken, das Verantwortungsbewußtsein in der Bevölkerung dem öffentlichen Grün gegenüber zu stärken. Berlin, im Dezember 1999 zurück