Landschaftsgärtner besuchen Landesgartenschau Wolfsburg

Eine zweitägige Fachexkursion führte 27 Teilnehmer aus Mitgliedsbetrieben des Fachverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Land Brandenburg zur Landesgartenschau in Wolfsburg. Man war auf das – mit 37 ha doch recht große – Gelände gespannt.

Anja Borstelmann, Ausstellungsbeauftragte in Wolfsburg und vielen Brandenburger Unternehmern noch aus BUGA-Zeiten in Potsdam bekannt, begann die Führung im Schloßpark. Nach längerer Vernachlässigung wieder hergestellt, verblüffte die historische Anlage vor allem mit neuen und sehr modernen Gestaltungselementen. Für den einen oder anderen blieb die Kombination von altem Gemäuer und Edelstahl allerdings gewöhnungs-bedürftig. Die üppige Bepflanzung des Blumenzopfes und des Blumenbandes, das den Schoßpark mit dem neuen Teil der Gartenschau – dem Allerpark – verbindet, beeindruckte die Teilnehmer. Auch der Waldgarten mit Moosen, Pilzen und Farnen zeugte von vielen neuen Ideen der Gestalter. Im Allerpark interessierte die Unternehmer besonders die Konzeption der 18 Themengärten, die von den Landschaftsgärtnern gern als Demonstration ihrer Leistungsfähigkeit vor allem für den Privatkunden genutzt werden. Interessante Ideen wurden umgesetzt und durch professionelle Werbung unterstützt. Die Tatsache, dass dieser Teil der Landesgartenschau durch die Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus mit geldwerten Leistungen in Höhe von 500.000 Euro gesponsert wurden, ließ viele zweifeln, ob so eine Idee auch in Brandenburg umsetzbar wäre. Wenn Gartenschauen – wie z.Zt. in Rathenow – überwiegend durch Tiefbauunternehmen gemeinsam mit Arbeitnehmern aus AB-Maßnahmen gebaut werden, ist ein solches Engagement von Landschaftsgärtnern natürlich nicht zu erwarten. Allerdings sind die finanziellen Verhältnisse sowieso nicht vergleichbar. Wolfsburg hat es geschafft, eine Landesgartenschau ohne Fördermittel des Landes zu bauen. Sicherlich traumhafte Verhältnisse aus der Sicht Brandenburger Kommunen. Der Tag ging schließlich mit einem Erfahrungsaustausch in der überraschend gemütlich ausgestalteten Gastronomieeinrichtung an der Blumenhalle mit den Kollegen aus Niedersachsen zu Ende. Bevor am Samstagnachmittag die Heimreise angetreten wurde, stand natürlich ein Besuch der Autostadt auf dem Programm. Für die Vielzahl der Erlebnisangebote war die Zeit zwar etwas kurz, konnte aber vielleicht Anregung für eine private Reise sein. Wolfsburg ist zwar keine städtebauliche Schönheit, beeindruckt aber schon mit einem klaren Konzept für eine nachhaltige Stadtentwicklung.

zurück