Fachexkursion der Brandenburger Landschaftsgärtner "Naturwunder Schweiz"
Aus dem unterkühlten Brandenburg, wo sich Mitte Mai zwar endlich die ersten Sonnenstrahlen zeigten, aber die Temperaturen kaum über die 15 Grad hinausgingen, starteten am 17. Mai 20 Landschaftsgärtner zu ihrer Fahrt ins sonnige Tessin. Nach einer kurzen Rast im Schwarzwald begrüßte die Schweiz ihre Gäste allerdings auch kalt und nass.
Erste offizielle Station war der Betrieb des ELCA-Präsidenten Toni Berger in Zürich. Nach einer Vorstellung von Organisation und Struktur des Betriebes erläuterte Herr Maag die Abläufe in den Abteilungen Neuanlagen und Unterhalt. Beeindruckend war für alle die kompromisslose Dokumentation aller Aktivitäten, was der Firmenleitung immer einen aktuellen Überblick zur Situation der Firma garantiert. Vorbildlich auch die Öffentlichkeitsarbeit und Kundenbetreuung, beides Bereiche, die bei Brandenburger Betrieben oft etwas stiefmütterlich behandelt werden. Hier ist sicher die eine oder andere Anregung mitgenommen worden.
Schließlich wollten alle noch etwas von Zürich sehen. Dass das trotz des ergiebigen Regens auch gelang, ist dem Stehvermögen unserer Gastgeber zu danken.
Den Abschluss des Zürichbesuchs bildete die Besichtigung des Betriebshofes und des Schaugartens von „Berger Gartenbau“. „Habe ich den Kunden erst mal hier, so habe ich in der Regel auch den Auftrag!“ sagte Toni Berger und angesichts der Anlage zweifelte daran auch niemand!
Der enge Zeitrahmen zwang dann zum Aufbruch nach Lugano – endlich Tessin, endlich Sonne. Ziel war am dritten Tag der Reise der Park San Grato. Nach einem nicht unerheblichen Fußweg wurden die Teilnehmer durch ein Blütenmeer von Azaleen und Rhododendren entschädigt, was seines Gleichen sucht. Der 6 ha große Park enthält die größte und artenreichste Sammlung in dieser Region und bietet einmalige Ausblicke auf den Luganer See und die umliegenden Gipfel der Alpenkette.
Von Carona ging es dann nach Morcote – einem typischen Fischerdorf – wo uns Stadtpräsident und Landschaftsgärtner Fausto Bizzini herzlich begrüßte. Dann begann der Aufstieg durch den Scherrer-Park. Dieser Park erinnert an Reisen in ferne Länder und zeigt neben exotischen Pflanzen auch arabische und indische Bauten. Unvergesslich der Panoramablick über den Luganer See. Dann ging der Aufstieg über 404 Stufen weiter zum Friedhof von Morcote mit interessanten Gräbern des 19. Jahrhunderts bis die Gruppe das Anwesen von Sir Peter Smithers erreichte. Der ehemalige Diplomat verwirklichte in Morcote seine Vision von einem funktionierenden Ökosystem, das sich, basierend auf den Naturgesetzen, selbst erhält und verjüngt und nur gelegentliche gärtnerische Eingriffe benötigt. Der Hausherr – Jahrgang 1913 - begrüßte die Gäste aus Brandenburg persönlich und schilderte den beeindruckt lauschenden Landschaftsgärtnern sein Lebenswerk. Anschließend durften sich alle im Garten von Smithers Devise „Der Garten soll Vergnügen bereiten und niemals zur Bürde werden“ überzeugen.
Am nächsten Tag war Ascona – die Perle des Lago Maggiore - Ziel der Fachexkursion. Nach einem kurzen Rundgang durch die malerische Innenstadt führte der Weg zur autofreien Uferpromenade und dann mit dem Schiff zur Isola Grande de Brissago, die mit ihren mehr als 1.800 subtropischen Gewächsen aus aller Welt ein Paradies für alle Botaniker ist. Höhepunkt des Tages war der Besuch der Baumschule Otto Eisenhut. Auch hier ließ es sich der Inhaber nicht nehmen, die Fachkollegen aus Brandenburg persönlich durch seinen „Parco Botanico“ zu führen. Stolz berichtete er von der Entwicklung seiner Gärtnerei, in der er vor 50 Jahren eher praxisorientiert mit Stauden und Schnittblumen begann. Heute zeigt sich dem Besucher ein Schaugarten mit hunderten Magnolien, Rhododendren und Kamelien.
Am Sonntagvormittag konnte noch ein kurzer Abstecher durch den Parco Ciani am Luganer See entlang in die Innenstadt von Lugano gemacht werden, dann ging es wieder zurück. Nach einer Zwischenübernachtung im österreichischem Feldkirch und einem kurzen Halt in Ansbach - beide Städte auch eine Reise wert - hatte der Alltag spätestens am Montagabend alle wieder. Die unvergesslichen Eindrücke werden bleiben und ein Blick über den Tellerrand ist immer ein Gewinn für die eigene Arbeit.
Ansprechpartner:
Rita Kaiser
Geschäftsführerin
Fachverband Garten-, Landschafts-
und Sportplatzbau Land Brandenburg e. V.
Jägerhorn 36 - 40, 14532 Kleinmachnow
Tel.: 03 32 03 - 7 90 55; Fax: 03 32 03 7 86 33
E-Mail: info@galabau-land-brandenburg.de
Internet: www.galabau-land-brandenburg.de
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