Nicht schlechter reden als wir dastehen! Optimistische Grundstimmung auf der FGL-Mitgliederversammlung

Mehr als 70 Unternehmerinnen und Unternehmer waren der Einladung des Fachverbandes gefolgt und zur Mitgliederversammlung nach Sommerfeld bei Kremmen gekommen. In seiner Begrüßung drückte der FGL-Vorsitzende Carsten Henselek seine Freude darüber aus und betonte, dass der Verband nur durch seine Mitglieder lebe und Stärke beweisen könne.

Landrat Karl-Heinz Schröder hatte seine Teilnahme an der Versammlung kurzfristig abgesagt. In einem Grußwort, das verlesen wurde, ließ er es sich nicht nehmen, die Leistungen des Berufsstandes insbesondere bei der Landesgartenschau Oranienburg zu würdigen.
Danach überbrachte BGL-Präsidiumsmitglied Stefan Müller die Grüße des Bundesverbandes. Er nutzte die Gelegenheit, die Situation der Branche trotz Wirtschaftskrise positiv darzustellen: „Die Zeichen stehen auf Grün!“ Die Menschen besinnen sich auf reale Werte und auch im Städtewettbewerb wird Grün zum Standortfaktor. Er verwies auf die verschiedenen Initiativen der Landschaftsgärtner angefangen von der Image- und PR-Kampagne bis zur Initiative „Die grüne Stadt“, die gerade zur Stiftung gewandelt wird.
Der FGL-Vorsitzende Carsten Henselek beschrieb im Anschluss die Situation bundesweit als „nicht einheitlich“: Auch in Berlin und Brandenburg beschreiben die Betriebe ihre Situation unterschiedlich. Die Preise stagnieren, aber teilweise greift auch das Konjunkturpaket. Die Änderung der Schwellenwerte für freihändige und beschränkte Ausschreibungen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Investitionen in Grün müssten aber nachhaltig sein, sonst wäre das Geld zu schnell verpufft.
Mit der Entwicklung des Verbandes zeigte sich der Vorsitzende zufrieden. So konnte der Mitgliederservice weiter verbessert worden. Ab 1. April wird die rechtliche Beratung der erfahrene Rechtsanwalt Manfred Gnoss übernehmen. Somit ist auch dieser Serviceschwerpunkt weiterhin gesichert.
Die Arbeit an der zukünftigen Ausrichtung unserer Lehranstalt für Gartenbau und Floristik Großbeeren e.V. hat im letzten Jahr einiges an Kraft gekostet. Jetzt ist aber mit der Zertifizierung ein wichtiger Schritt getan worden und mit der Inbetriebnahme der Hallen wurden ausgezeichnete Voraussetzungen für die überbetriebliche Ausbildung und die Weiterbildung an der Einrichtung geschaffen.
Weiterer Schwerpunkt war die Arbeit im Verein zur Förderung von Landesgartenschauen (VFL), in dem Carsten Henselek seit vergangenem Jahr zweiter Vorsitzender ist. Ab 2010 wird der FGL die Geschäftsführung übernehmen. In Oranienburg ist vieles besser gelaufen als bei vorangegangenen Gartenschauen, aber es bleibt viel zu tun. In Prenzlau gilt es, die Interessen des Berufsstandes nachdrücklich zu vertreten und die Gartenschau zu einer wahren Leistungsschau der Fachfirmen zu machen!
Positive Entwicklung der wirtschaftlichen Situation des Verbandes
Michael Max, stellvertretender Vorsitzender und FGL-Schatzmeister, konnte Positives zur Haushaltssituation des Verbandes berichten. 2008 konnte gegenüber der Planung mit einem leichten Überschuss abgeschlossen werden, was nur wenige erwartet hatten. Schließlich war die Haushaltssituation beider Verbände vor der Verschmelzung mehr als schlecht. Trotzdem bleibt die Mitgliederwerbung eine wichtige Aufgabe, um die Einnahmen weiter zu steigern. Es gibt durchaus Bereiche, für die eigentlich deutlich mehr Geld ausgegeben werden müsste. Hier nannte er vor allem die Öffentlichkeitsarbeit.
 
FGL-Ausschüsse arbeiten aktiv an inhaltlichen Schwerpunkten
Die Kurzberichte aus den Ausschüssen Tarif, Bildung und Arbeitsmarkt machten deutlich, wie wichtig die aktive Mitwirkung der Unternehmer an Problemlösungen ist. Gundula Fehmer, Vorsitzende FGL-Tarifausschuss, beschrieb die Schwierigkeiten der anstehenden Tarifverhandlungen. Unrealistische Lohnforderungen der Gewerkschaft, Forderungen nach weiterer Angleichung der Ost- an die Westlöhne und nach tariflicher Regelungen zur Altersvorsorge müssen mit den Möglichkeiten der Unternehmen abgeglichen und zu tragfähigen Lösungen geführt werden. Auch der Mindestlohn ist längst nicht vom Tisch.
Der FGL-Bildungsausschuss hatte sich auch im vergangenen Jahr mit unbefriedigenden Ergebnissen bei den Abschlussprüfungen und sinkenden Zahlen bei den Ausbildungsverträgen zu beschäftigen. Nur noch ca. 100 neue Ausbildungsverträge in beiden Bundesländern sind ein Alarmzeichen. Anlass genug für Ausschussvorsitzenden Ronald Lüttich, an die Betriebe zu appellieren, sich mehr für die Ausbildung zu engagieren. Auch Schwächere müssen eine Chance bekommen! „Ohne qualifizierten Nachwuchs können wir nicht überleben und den Nachwuchs müssen wir uns selbst ausbilden!“.
Thomas Güldemeister berichtete aus dem FGL-Ausschuss Arbeitsmarkt. Der neue Verband konnte die jahrelange Arbeit seiner beiden Vorgänger erfolgreich fortsetzen. Die arbeitsmarktpolitische Unbedenklichkeitsbescheinigung wird weiterhin akzeptiert. Auch die Begrenzung des sogenannten Öffentlich geförderten Beschäftigungssektors in Berlin wertete Güldemeister als durchaus positive Entwicklung.
Image- und PR- Arbeit des Verbandes und der Betriebe immer wichtiger
Deutliche Erfolge bei der Steigerung des Bekanntheitsgrades der Landschaftsgärtner konnte Ullrich Schultze, Vertreter des FGL im BGL-Arbeitskreis Image- und PR-Kampagne, verkünden. Mit bundesweiten Anzeigenschaltungen, dem Grünen Presseportal und TV-Kooperationen ist der Berufsstand auf einem guten Weg. Die Nutzung der PR-Materialien durch die Betriebe ist aber noch lange nicht optimal. Motive, Texte und Vorlagen auf der CD-ROM bieten ausgezeichnete Möglichkeiten, werden aber zu wenig angewendet. Ullrich Schultze fordert die Betriebe auf, sich bei Fragen an den Verband zu wenden.
Nach dem Mittagessen wurden in einer Fachtagung interessante Themen von Kurzarbeit über Finanzkrise bis zum Betriebsmanagement behandelt und mit einer Podiumsdiskussion abgeschlossen. Wir werden in der nächsten Ausgabe über ausgewählte Themen berichten.
Rita Kaiser
Fachverband Garten-, Landschafts- und
Sportplatzbau Berlin und Brandenburg e. V.
Jägerhorn 36 – 40, 14532 Kleinmachnow
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